Wir machen uns seit 2005 für Prävention und Aufklärung von Missbrauch und Gewalt gegenüber Kindern stark.
Willkommen beim aktionkinderschutz e.V.
Wofür wir uns einsetzen
Unser Ziel ist es, Kindern die bestmögliche Grundlage für ihre Entwicklung zu geben. Wir stehen mit unserem Verein deshalb für Aufklärung, Gewaltprävention und die Sicherheit der Kinder ein.
Unsere Buchprojekte
Resonanzen
Die Hefte sind eine Bereicherung für unsere Schule. Sie sind bereits fester Bestandteil unserer Klassenbibliotheken. Sexuelle Gewalt ist ein Thema das nie unter den Tisch gekehrt oder vernachlässigt werden darf. Mit diesen Heften unterstützen Sie unsere Arbeit in diesem Bereich sehr.
Tanja SchuppChristian-Morgenstern-Schule, Darmstadt
Unsere Schule legt großen Wert auf das Motto "Gemeinsam sind wir stark". Kinder müssen lernen "Nein" zu sagen und lernen wichtige Regeln einzuhalten. Mit den Büchern "Paul entdeckt die Welt!" und "Lisa entdeckt die Welt!" können wir nun noch anschaulicher das Thema mit den Mädchen und Jungen unserer Schule im Unterricht behandeln.
Ute SteffensRiederbergschule, Wiesbaden
Seit 20 Jahren für die Aufklärung von Kindern: Verein "aktionkinderschutz" hilft Schülern sich selbst zu helfen
Karlsruhe (ln) Kinder zu schützen heißt auch, ihnen zu helfen, sich selbst zu schützen. Dieser Ansicht ist der Karlsruher Verein aktionkinderschutz, der seit Jahrzehnten Unterrichtsmaterialien herausgibt, um Kinder über sexuellen Missbrauch, Gewalt und den Straßenverkehr aufzuklären. Insgesamt neun Mitglieder sind Teil des Vereins. Trotzdem sind sie in ganz Deutschland aktiv und möchten dazu beitragen, dass Kinder ihre Stimme erheben, um kein Opfer zu werden. Im Rahmen unserer Vereinsgeschichten bei Baden TV sprachen wir mit einer der Gründerinnen des Vereins.
Ich weiß etwas, das du nicht weißt!
Quelle: Familie in Berlin 2026
Warum Kinder lernen müssen, zwischen guten und schlechten Geheimnissen zu unterscheiden
Text: Jacek Slaski
Was denkt mein Kind? Die Antwort auf diese Frage zu finden, ist ein großes Problem für viele Eltern. Wie war es in der Schule? „Gut“, antwortet der Nachwuchs knapp und verzieht sich ins Zimmer, daddelt an der Spielkonsole oder hängt am Smartphone. Was dort genau geschieht, auf den Screens, in den Köpfen und jungen Seelen, lässt sich zuweilen nur erahnen. Bohrendes Nachforschen erzielt oft den gegenteiligen Effekt, die Kinder ziehen sich noch weiter zurück. Natürlich gibt es auch Kinder, die gerne die Aufs und Abs des Lebens mit ihren Eltern teilen. Doch selbst in diesen Fällen, wenn die Kommunikation funktioniert, bleiben Dinge verborgen. Dinge, die auch offenherzige Kinder für sich behalten. Es geht um Geheimnisse. Ein Geheimnis ist nicht einfach nur „etwas, das andere nicht wissen“. Es ist eine bewusste Entscheidung über den Fluss der Wahrheit. In gewisser Weise sind Geheimnisse ein Beweis für Freiheit: Wir können entscheiden, wann und wem wir Wissen offenbaren. Diese Freiheit erarbeiten und erkämpfen sich Kinder schon im jungen Alter. Am Ende formt der Umgang mit Geheimnissen die Persönlichkeit.
Es geht um Balance
„Natürlich ist es wichtig, ein Geheimnis zu haben“, sagt Cornelia Bruno. Sie gehört zum Vorstand von Aktion Kinderschutz, einer Initiative, die sich deutschlandweit seit 2005 für Prävention und Aufklärung von Missbrauch und Gewalt gegenüber Kindern engagiert. So beschäftigt sich Bruno seit vielen Jahren auch mit der Frage, wie man Kinder stark machen kann – stark genug, um eigene Geheimnisse zu haben und stark genug, um belastende Geheimnisse nicht mit sich allein herumzutragen. Schon früh, so Bruno, verstehen Kinder, was es bedeutet, etwas für sich zu behalten. „Das beginnt in den ersten Grundschuljahren, in Klasse eins und zwei“, erklärt sie. „Da sind Kinder schon eigenständiger unterwegs, nicht mehr ständig unter dem Schutz der Eltern. Sie müssen in dieser Phase lernen, sich selbst zu schützen: Nein sagen zu können und gute und schlechte Gefühle zu unterscheiden.“ Denn Geheimnis ist nicht gleich Geheimnis. Bruno unterscheidet klar zwischen guten und schlechten Geheimnissen. Gute Geheimnisse geben Kindern ein Gefühl von Selbstbestimmung: das geheime Tagebuch, die beste Freundin oder der beste Freund, die in die eigene Gefühlswelt eingeweiht werden, oder ein Geschenk, das man Mama und Papa verschweigt, bis es überreicht wird. Solche Geheimnisse machen Kinder zu autonomen Persönlichkeiten. „Kinder sollen natürlich Geheimnisse, die sie für sich behalten möchten, auch für sich behalten. Das ist wichtig für die Entwicklung“, betont Bruno.
Schlechte Geheimnisse lasten schwer auf der Kinderseele, machen Angst, Schuldgefühle
Anders ist es bei den schlechten Geheimnissen. Sie lasten schwer auf der Kinderseele, machen Angst und erzeugen Schuldgefühle. „Ein schlechtes Geheimnis erkennt man daran, dass es das Kind quält. Wenn es Angst macht, psychisch schadet, dann muss es geteilt werden. Das ist ein Geheimnis, das man nicht behalten darf“, sagt Bruno. Oft gehe es dabei um traumatische Erlebnisse wie Mobbing, Gewalt oder sexuellen Missbrauch, die Kinder aus Scham oder Angst verschweigen. Dann brauchen sie dringend Ansprechpartner, die ihnen zuhören. Hier setzt die Arbeit von Aktion Kinderschutz an: Prävention in Grundschulen. Lehrerinnen und Lehrer bekommen kostenloses Material und einen pädagogischen Leitfaden, mit dem sie das Thema „gute und schlechte Geheimnisse“ altersgerecht bearbeiten können. „Wir arbeiten natürlich auch in Berliner Grundschulen“, erzählt Bruno, „und erleben immer wieder, dass Kinder sich nach solchen Unterrichtseinheiten öffnen und von schlechten Geheimnissen erzählen.“ Das Thema Geheimnisse hat aber auch eine Kehrseite. Besonders fürsorgliche Eltern gestehen ihren Kindern keine Privatsphäre zu. Ob aus eigenen Ängsten oder Unsicherheit in der Erziehung. Es gibt Helikoptereltern, die alles von ihrem Kind wissen wollen. Statt des Rechts auf eigene Geheimnisse schleicht sich ein Kontrollzwang ins Kinderzimmer. Dabei gehört zur eigenen Identität auch Freiraum. Wer Kindern jedes kleine Geheimnis entreißt, verhindert, dass sie Selbstständigkeit entwickeln. „Man sollte nicht zu tief forschen“, sagt Bruno. „Wichtiger ist, dass Kinder wissen: Wenn ein Geheimnis schlechte Gefühle macht, dürfen sie jederzeit zurückkommen.“ Es geht also um Balance. Eltern müssen Kindern ihre Privatsphäre lassen – und zugleich sensibel sein, wenn etwas nicht stimmt. Lehrer und Erzieher brauchen ein geschultes Auge, um auffälliges Verhalten zu erkennen. Und Kinder müssen wissen, dass sie eigene Geheimnisse haben dürfen, aber auch lernen, dass es mutig ist, über schlechte Geheimnisse zu sprechen. „Jedes Kind hat seinen Freiraum und seine eigene Identität. Aber schlechte Geheimnisse darf kein Kind allein tragen“, fasst es Bruno zusammen.
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Eine der wichtigsten Methoden, um Kinder vor bleibenden Schäden zu schützen ist die Prävention!
Unsere Bemühungen sind für Kinder zu 100% kostenlos! Um weiterhin für Aufklärung an Kindergärten und Grundschulen sorgen zu können, benötigen wir jedoch finanzielle Unterstützung.

